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Lit-Tipp: für Sucher schwindelerregenden Tiefgangs (mehr)

Aglaja VETERANYI: Warum das Kind in der Polenta kocht.


Kinderseelenstriptease ohne Netz und doppelten Boden

Ein Zirkusbesuch unterhält und entführt in fremde ferne Welten. Aber auf dem Heimweg klebt oft auch ein bitterer, schmuddeliger, schauriger Nachgeschmack an der Erinnerung fest. Die Jahrmarktmandeln schmecken plötzlich bitter und verbrannt.





Lit-Tipp: zur Vorbereitung des nächsten Klassentreffens (mehr)

Tilman Rammstedt: Wir bleiben in der Nähe.


Jaaaaa, bitte, Tilman Rammstedt!

„Wir bleiben in der Nähe“. Das ist doch, so wage ich zu hoffen, nicht nur der Titel von Tilam Ramsteins neuem Buch, sondern auch eine Absichtsbekundung des Autoren uns Lesern gegenüber! Jaaaaaa, bitte, Tilman, bleib in der Nähe und beschere uns noch viele solcher sprachspielerischen, perfekt-kapitelüberbeschrifteten, leicht- und gleichzeitig tiefgängigen Geschichten!





Lit-Tipp: für Denkdetektive und Erkenntnisermittler (mehr)

Connie PALMEN: Idole und ihre Mörder.


Zeitgemäß morden

Wer trifft schon seinen eigenen potenziellen Mörder? Connie Palmen, die niederländische Autorin, kam in diesen zweifelhaften Genuss. Ein Extrem-Fan gestand, dass er geplant hatte, sie aus Liebe umzubringen. Diese Begebenheit inspirierte sie zu einem Essay über eine spezielle Spielart von Mord, die Palmens Ansicht nach unsere moderne Zeit hervorgebracht hat: den Idol-Mord.





Lit-Tipp: für Könner und Fortgeschrittene von 6 bis 99 (mehr)

Benjamin LEBERT: Kannst du.


Benjamin, du kannst!

Manchen Autoren haften ewig Etiketten an. Ist das nicht dieses schrecklich junge Nachwuchstalent? Ja, richtig! Benjamin Lebert schreibt seit er 12 Jahre alt ist – also schon die Hälfte seines kurzen Lebens und hat in der Zeit schon zwei gefeierte Bestseller verfasst („Crazy“ und „Der Vogel ist ein Rabe“). Bei Lebert ist’s aber nun an der Zeit das „ewig jung“-Etikett abzulösen und ihn in die große Autorenwelt aufzunehmen.





Lit-Tipp: für alle (außer für Sockelhiever-Sozis) (mehr)

Lars Brandt: Andenken. München, Wien: Hanser 2006.


Willy wählen? Lars lesen!

Willy Brandts Sohn Lars versucht, den Menschen und Vater zu ergründen, indem er sich (und uns) Sequenzen aus dem (Zusammen- vor allem aber Getrennt)-Leben mit dem 70er Jahre-Idol aus der Erinnerung holt. Anhand dieser schnörkellos und präzise erzählten Geschichtchen begreift man die schwierige Persönlichkeit Willy Brandts ein wenig besser.



Lit-Tipp: ...für den großen Hunger zwischendurch (mehr)

Haruki Murakami: Gefährliche Geliebte. München: btb 2002.


Big in Japan: Große Gefühle. Große Einsichten. Großartig erzählt.

Murakami ermöglicht in starken Bildern Inneneinsichten in den Ich-Erzähler Hajime, man begleitet ihn bei der Mann-Werdung und begreift mal wieder, dass Träume und das Ausleben der großen Liebe in der Bedürfnis-Pyramide sehr unterschiedlich priorisiert werden.





Lit-Tipp 1: für Lebenstraum-Konservatoren (mehr)

Remco Campert: Eine Liebe in Paris. Zürich, Hamburg 2005.


"Man hatte die Freiheit, selbst zu entscheiden, was man vergessen wollte." (S. 127)

Ein Meister seines Fachs: Die Kunst des Vergessens

"L’art d‘oublier" heißt das Buch des niederländischen Autoren Richard, zu dessen Premiere er nach Paris reist. Just diese Promenade durch Paris wird für den sechzigjährigen Richard zu einem Spaziergang der Erinnerungen...



Lit-Tipp 2: für Liebhaber Kurios-Kindisches aller Art (mehr)

Diane Broeckhoven: Einmal Kind, immer Kind.
München: C.H. Beck 2005.


Naive Erzählerei?
Dadaisierung der "Erziehungsratgeber-Mentalität"!


Wenn Diane Broeckhovens Bücher bildende Kunst wären, würde sich das Etikett "Naive Malerei" aufdrängen. Wie die Maler jener Kunstgattung betont auch die flämische Autorin skurrile Besonderheiten, ungewöhnliche Szenen und Marotten der Akteure...